Im politischen Klima der frühen 70er-Jahre entstanden in Westdeutschland die ersten Wohngruppen als Alternative zu Großheimen. In Göttingen gründeten 1972 drei Studenten der Sozialpädagogik, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften das Sozialpädagogische Schüler- und Lehrlingszentrum e.V. Ein altes Fachwerkhaus in der Oberen Karspüle 11 in der Göttingen Innenstadt wurde mit Spenden durch den Lions Club erworben.
In der ersten Zeit ging es sehr basisdemokratisch zu, die heutigen Forderungen nach mehr Partizipation der Betreuten in der stationären Jugendhilfe wurden mehr als erfüllt.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das SuLZ e.V. zu einer Wohngruppe mit den auch sonst üblichen Standards, blieb aber mit seiner geringen Platzzahl und dem Standort in der Göttinger Innenstadt den Anfängen treu.
1990 erfolgte der Umzug in ein Haus im Friedländer Weg 36, das wesentlich bessere bauliche Voraussetzungen bot und mit Jugendlichen gemeinsam saniert wurde.
Seit 1995 gibt es ein zweites Angebot des Sozialpädagogischen Schüler- und Lehrlingszentrums e.V.: Die Einrichtung „Wohnen und Betreuung“, die zunächst wieder im alten Haus in der Oberen Karspüle 11 angesiedelt war. Das zunächst weniger gruppenbetonte und mehr auf individuelle Einzelbetreuung angelegte Angebot der sonstigen betreuten Wohnform errang auch bei regionalen und überregionalen Jugendämtern Beachtung. Durch die intensive Einzelbetreuung erschien es auch den Göttinger Kinder- und Jugendpsychiatrien als geeignete Einrichtung für die Eingliederung junger Menschen nach längeren Psychiatrieaufenthalten.
2000 und 2002 wurde dank starker Unterstützung durch Gelder von „Aktion Mensch“ der Ankauf der Häuser Rosdorfer Weg 11 und 18 ermöglicht. Dadurch stiegen Gruppengröße und Mitarbeiterzahl. Heute gibt es neben der intensiven Einzelbetreuung auch ein reichhaltiges Gruppenangebot, das die Bewohner je nach Interesse nutzen können.